Kurz analysiert
Die Sustainable Futures Academy brachte letztes Jahr Studierende, Kreative und Forschende zusammen, die Projekte zur Nachhaltigkeit entwickelten. Das Besondere: Vorher war nicht klar, was am Ende herauskommt. Das brauchte Vertrauen und eine Atmosphäre in der verschiedene Meinungen willkommen sind. So fühlten sich alle Teilnehmenden gleichwertig und waren mit Enthusiasmus dabei. Der ergebnisoffene Prozess der Akademie wirkte bei den Teilnehmenden langfristig nachhaltig.
Prozess Ohne Vorgaben, dafür mit viel Vertrauen entstanden während der Sustainable Futures Academy großartige Outputs. Wie das ergebnisoffene Projekt funktionierte und warum es für den Public Engagement Bereich ein Vorbild ist, erfahrt ihr weiter unten.
Mal etwas Neues wagen! Das ist leicht formuliert. In der Praxis fordert diese Herangehensweise vor allem Mut und Vertrauen. Beides haben Anna Ross von grasshopper kreativ und Alina Loth von der Berlin School of Public Engagement and Open Science. Sie organisierten die Sustainable Futures Academy vor einem Jahr im November 2020 zusammen mit Public Engagement Expert*innen der University of Cambridge, dem Museum für Naturkunde und der Humboldt Universität zu Berlin. Wir blicken zurück. Denn das Besondere an dem Projekt ist: es war vorher nicht klar, welches Ergebnis herauskommt.
Alle auf einer Ebene
Die Idee der Sustainable Futures Academy: Professionals aus der Forschung und dem Kreativ-Bereich arbeiten mit Studierenden digital auf Augenhöhe zusammen. Allen ist Nachhaltigkeit ein Anliegen. Das ist der gemeinsame Ansporn. Ein Ziel vorzugeben, ist damit hinfällig. Der Output entwickelte sich im Laufe der Woche von selbst – bzw. natürlich von den Teilnehmenden. Sie waren mit so viel Enthusiasmus dabei, dass gar nicht viel vorgeschrieben werden musste. Eine Atmosphäre von gegenseitigem Vertrauen war notwendig. Geschaffen haben Anna und Alina das durch Menschen, die die Gruppe unterstützten.
Psychological Safety
Menschen brauchen Sicherheit, wenn sie sich auf etwas Neues einlassen. Nach Amy Edmondson und ihrem Begriff der Psychological Safety müssen Menschen überzeugt davon sein, dass sie ihre Handlungen sicher durchführen können. Offenes und ehrliches Feedback muss möglich sein. Fehler sind erlaubt und gehören mit zum Lernprozess. Die Menschen der Sustainable Futures Academy hatten solche Eigenschaften. Sie vertrauten einander und waren gegenüber neuen Perspektiven offen.
Mit dieser Herangehensweise fühlten sich alle gleichwertig. Jede*r konnte seine eigenen Ideen mit einbringen. Es entstand eine virtuelle Ausstellung aus verschiedenen Formaten. Eine Gruppe entwickelte ein Spiel, andere schrieben Gedichte oder nahmen Geräusche aus der Umwelt auf. Während der Akademie entwickelten sich alle Beteiligten weiter. Manche entdeckten ihr verstecktes Potential zum Beispiel das einer hervorragenden Gedichte Schreiberin.
Gemeinsam auf Neues einlassen
Normalerweise stehen die Ziele einer Akademie zu Beginn fest – wie zum Beispiel die eigenen Kommunikations-Fähigkeiten zu verbessern. Bei der Sustainable Futures Academy gab es kein Ziel. Die ergebnisoffene Haltung prägte von Anfang den Prozess des Projekts. Fähigkeiten lernten die Teilnehmenden deshalb nicht weniger. Im Gegenteil durch den gemeinsamen Mut sich auf die Akademie einzulassen, hatte jede*r die Möglichkeit sich selbstständig zu entwickeln.
Ein Grund, warum das so gut funktionierte, ist, dass jede*r Teilnehmende – egal ob Professionals oder Studierende als vollwertige Menschen mit Expertise angesehen wurden. Diese Haltung hilft Public Engagement Projekte mit Impact zu gestalten. Natürlich haben Teilnehmer*innen nicht die gleiche Expertise wie die Expert*innen. Dennoch haben sie Expertise. Ein Austausch auf Augenhöhte – so wie bei der Sustainable Futures Academy ist auf Dauer wirklich nachhaltig.
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