Kurz analysiert
Der Podcast ist derzeit eines der beliebtesten Formate – auch in der WissKomm. Das Format ist nicht aufwendig zu produzieren und unterhaltsam. Doch angesichts der Podcasts-Schwemme im WissKomm Bereich stellt sich die Frage: welchen zuerst hören? Und: Wäre es nicht sinnvoll, wenn sich die Macher*innen von WissKomm Podcasts zusammenschließen? Es sollte eine Anlaufstelle geben, wo jede*r weiß: hier kann ich mich austauschen und hören, was gerade aktuell in der WissKomm ist.
Audio Über WissKomm zu sprechen ist notwendig. Optimal ist es, wenn dabei Praktiker*innen und Forschende zusammenkommen. Solche oder ähnliche Podcast-Formate gibt es derzeit genügend. Was wäre, wenn es dafür eine Anlaufstelle gäbe?
Die Liste von Podcasts zur Wissenschaftskommunikation ist lang: Das wären zum Beispiel „ZEIT für WissKomm“, „Wisskomm-Quartett“, oder „Herzkopfen“. Gefühlt erleben WissKomm Podcasts gerade einen immensen Aufschwung. Fast jede Organisation oder Einrichtung nutzt dieses Audio-Format für Wissenschaftskommunikation. Bei näherem Hinblicken fällt auf: Einige Podcasts gleichen sich. Die Podcasts suchen Antworten auf ähnliche Fragen: Was ist Wissenschaftskommunikation? Was kann sie erreichen? Warum ist WissKomm notwendig? Jede dieser Fragen ist interessant und berechtigt. Am liebsten würde man als Interessierte*r für WissKomm überall reinhören wollen, oder nicht? Doch erstens stellt sich die Frage, was zuerst anhören und zweitens fehlt die Zeit für alle Podcasts.
Wo bleibt der Mehrwert?
Nicht alle WissKomm-Podcasts bieten einen Mehrwert. Manchmal besprechen die Moderator:innen Themen, die nicht mehr aktuell sind. Zum Beispiel ist das erste Thema des ZEIT für WissKomm Podcasts „Crossmediale Wissenschaftskommunikation“. Crossmediales Arbeiten ist längst Standard in der WissKomm. Etwas Neues ist es nicht. Will der Podcast seinem Motto „Aus der Praxis – für die Praxis“ treu bleiben, sollte die ZEIT über aktuellere Praxis-Themen sprechen.
Bitte versteht mich nicht falsch: Podcasts sind ein großartiges Format, um Menschen zu erreichen. Das Audio-Format kann Komplexes herunterbrechen, weil man im Gegensatz zu einem Video keine Grafik oder ein Bild zur Erklärung heranziehen kann. Doch reicht das, um meine Zielgruppe zu erreichen? Hört sie mir zu? Oder wähle ich das Format nur, weil es gerade jede*r benutzt.
Mehr Reichweite durch gebündeltes Angebot
Möchte eine Organisation oder Einrichtung zum Beispiel in den Dialog mit Bürger*innen treten, ist ein Podcast weniger nützlich. Formate wie Clubhouse oder Twitter Spaces eigenen sich besser, weil jede*r mitsprechen kann. Für Interessierte, die nicht teilnehmen konnten, kann die Aufnahme online gestellt werden. Jedoch nur, wenn das die Beteiligten wollen. Es sollte Orte geben, an denen sich die Beteiligten einfach austauschen, ohne dass alles gespeichert wird. Das steigert möglicherweise die Zahl derer, die sich austauschen wollen.
Mehr Reichweite für das wichtige Thema der WissKomm kann eine Anlaufstelle erhöhen. Wäre es nicht sinnvoller, dass sich die Macher*innen der bisherigen Podcasts und alle Interessierten zusammen austauschen? Und zwar darüber, welche Themen aktuell sind und wie diese die Zielgruppe erreichen. Nicht jede Universität, Organisation oder Einrichtung muss das Rad neu erfinden und ihren eigenen Podcast entwickeln. Zusammenzuarbeiten und auf andere verweisen, bringt die WissKomm mehr voran. Ein allgemeiner Podcast über die WissKomm Szene könnte die Übersicht in der derzeitigen Podcast-Schwemme steigern. Auf lange Sicht steigert das sehr wahrscheinlich die Reichweite.
Mehr Einfluss auf die Politik
Das Podcast-Format ist eine Möglichkeit, dass sich Forschende und Praktiker*innen regelmäßig austauschen. Schön wäre es, wenn das an einer Stelle verortet ist – wie zum Beispiel an der Berlin School of Public Engagement and Open Sciene. So weiß jede*r, wo er/sie es aktuelle Diskussionen zur WissKomm gibt und Austausch möglich ist. Eine Anlaufstelle führt zu mehr Sichtbarkeit und steigert letztlich den Einfluss auf die Politik. Damit WissKomm zu einem festen Bestandteil der Gesellschaft wird. Das wäre strategisch sinnvoll.
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