Lebende Bib – Diverser Austausch

Foto: Pixaby

Kurz analysiert

Ein Buch ausleihen und nicht lesen, sondern miteinander sprechen? Das ist die Idee hinter der Lebenden Bib (Living Library). Im Original passiert das Face-To-Face. Wir übertrugen dieses Event in die Online-Welt und nutzten es beim First Steps Symposium – Austausch und Vernetzung im Public Engagement. Die Lebende Bib ist ein einfach zu planendes Event und eignet sich für den Austausch verschiedener Perspektiven.

Bewusstsseinsänderung Die Lebende Bib ist als Public Engagement Event schnell & einfach zu organisieren. Wir geben Tipps für die Online-Umsetzung und erläutern das Besondere dieses Konzepts.

Die Lebende Bib ist ein tolles Event, um unterschiedliche Ansichten und Herangehensweisen im Public Engagement auszutauschen. Wir nutzten dieses Format für das First Steps Symposium – Austausch und Vernetzung im Public Engagement, das wir zusammen mit der Berlin School of Public Engagement and Open Science organisierten. Dort boten wir unterschiedlichen Perspektiven eine Plattform und wollten diese mit den Teilnehmenden teilen. Mit First Steps verfolgten wir zudem das Ziel ein Netzwerk zu schaffen. Daher war die Lebende Bib eines unserer Hauptformate. Es passte gut ins Konzept, weil es interaktiv war.  

Wie funktioniert die Lebende Bib? 

Zuerst brauchst du Bücher! In diesem Fall sind es Personen. Suche dir Menschen, die offen sind ihr Wissen und ihre Erfahrung zu teilen. Uns war es wichtig unterschiedliche Bücher zu haben. Daher fragten wir nicht nur Public Engagement Expert*innen, sondern auch Professionelle aus anderen Bereichen wie dem kulturellen oder kreativen Sektor.  

Für ca. 20 Gäste hatten wir vier bis fünf Bücher. Das war nur unser Verhältnis. Du bist frei das zu variieren. Entweder lädst du mehr Bücher ein oder hast die gleiche Anzahl wie Gäste. Damit die Gäste wissen, wen sie ausleihen können, stellten sich die Bücher auf unserer Plattform vor. Sie schrieben dort, worüber sie sprechen können.  

Welches Tool nutzen wir? 

Wir benutzen wonder.me. Das ist ein tolles, interaktives Tool. Es ist geradezu geeignet für die online Version einer Lebenden Bib. Die originale Bibliothek findet Face-to-Face statt. Wenn du mehr vom Ursprung der Aktivität wissen möchtest, lies dir am besten die Info-Box ganz unten durch. Nun zurück in die Online-Welt – zu wonder.me. Dort kannst du einen eigenen Hintergrund kreieren. Wir entwarfen das hier:

Grafik: Anna Ross

In gemütliche Ecken trafen sich die Bücher und ihre Ausleihenden. Mit einer eigenen Grafik gibst du der Lebenden Bib deine eigene Note. Um die Bücher zu erkennen, waren sie in der Beschreibung ihres Namens mit „Buch“ gekennzeichnet. Hilfreich war zudem, dass wir eine Bibliothekarin hatten. Sie half den Gästen, die sich nicht so gut in Wonder.me zurechtfanden. Wonder.me ist eigentlich sehr intuitiv. Daher ist das Tool geeignet für online Engagement Events. Aber manche Menschen können etwas überfordert sein mit dem Fortbewegen innerhalb von Wonder.me. Jede*r kann sich in Bubbles treffen und dort entweder mit einer oder mehreren Personen sprechen. Auch kannst du als Organisator*in alle Menschen gleichzeitig erreichen mit der Broadcasting Funktion.  

Warum wir die Lebende Bib nochmal nutzen werden 

Die Lebende Bib ist ein perfektes Event, damit Menschen andere Menschen aus dem Public Engagement Feld und anderen Sektoren kennenlernen. Es erweitert das Netzwerk, inspiriert und gibt neuen Input. Sowohl ein intensiver Austausch zu zweit als auch in einer größeren Gruppe ist möglich. Mit diesem Engagement generierst du eine Atmosphäre des Vertrauens in der jede*r seine Gedanken und Kritik frei äußern darf. Jede*r ist willkommen die/den andere*n kennenzulernen und sich neuen Themen zu stellen.  

INFO – Woher kommt die Lebendige Bibliothek? 
Die Lebendige Bib (Living Library) oder Menschenbibliothek (human library) ist eine weltweite Bewegung, die sich bereits etabliert hat. Sie basiert auf der ursprünglichen Veranstaltung Human Library – zur Bekämpfung von Stereotypen und Diskriminierung. Ronni Abergel, sein Bruder Dany und Asma Mouna sowie Christoffer Erichsen gründeten die Human Library im Jahr 2000 in Kopenhagen. Ursprünglich war ihre Veranstaltung acht Stunden pro Tag an vier Wochentagen geöffnet. Heute entwickelten sie aus ihrer Idee eine globale Lernplattform. Sie führen Trainings in Schulen oder Unternehmen durch, um das soziale Verständnis zu verbessern. Sie schaffen Räume für den Dialog, die offen sind und in denen Menschen, die sonst nicht miteinander reden würden, miteinander ins Gespräch kommen.  
Außerdem ist das Konzept der Lebendigen Bibliothek seit 2003 Teil des Europarat Programms. Die Idee ist erfolgreich, denn sie wird bereits in über 60 Ländern weltweit umgesetzt. 

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