Kurz zusammengefasst
Für ein professionelles und nachhaltiges Public Engagament braucht es Vernetzung und Austausch. Das ist einer der Gründe, warum die Berlin School of Public Engagement and Open Sience zusammen mit uns von grasshopper kreativ das First Steps Symposium ins Leben gerufen hat. Die Vision: Eine Community zu etablieren, die gemeinsam einen Kulturwandel vorantreibt. First Steps fand zu Beginn des Septembers statt. Eine Woche haben wir dazu genutzt, uns als Community zu orientieren: Was bedeutet Public Engagement für uns? Wo ist Handlungsbedarf? Wie kann ein Kulturwandel funktionieren? Mit diesem Blogeintrag möchten wir einen Einblick in die Symposiums Woche von First Steps geben. Am Ende gibt es einen Ausblick, wie es weiter geht.
Jede:r von uns hat Wünsche und Visionen für das Feld Public Engagement. Ein oft geäußerter Wunsch war das Bedürfnis nach einer stärkeren Vernetzung. Während des Symposiums machten wir dazu die ersten Schritte. Wir lernten uns als Community kennen und schauten: Wo befinden wir uns mit welchen Projekten? Welche Sprache verwenden wir mit welchen Definitionen? Und was ist unsere gemeinsame Werte-Vorstellung von Public Engagement?
Gemeinsame Werte und Definitionen
Einige aus der Community fanden sich in Arbeitsgruppen (AGs) zusammen. Wenn wir einen Kulturwandel erreichen und als Community wahrgenommen werden wollen, ist eine gemeinsame Sprache notwendig. Professionals verwenden einige Begriffe in Deutschland nicht einheitlich. Die Begriffsdefinition in Deutschland unterscheidet sich oft von ihrer internationalen Definition – angefangen bei Public Engagement. Vorhandene Begriffe sollten wir daher in einem transparenten Prozess hinterfragen. Eine AG beschäftigt sich mit dem Thema Gemeinsamen Sprache und Definitionen. In der gleichnamigen Session dazu sprachen wir über erste Begrifflichkeiten. Nun arbeitet die AG daran ein Glossar zu erstellen.
Zur nachhaltigen Etablierung und Professionalisierung gehört zudem ein Minimalkonsens. So ist sich die Community darüber einig, dass Public Engagement ein fester Bestandteil von Forschungseinrichtungen werden soll. Mitglieder aus der Community arbeiten derzeit an einem Arbeitspapier zu einem Minimalkonsens. Die AGs teilen ihre Ergebnisse und die Community sollen diese stets reflektieren. Wenn ihr Interesse bekommen habt, euch daran zu beteiligen, freuen wir uns. Die Plattform von First Steps ist für den Austausch geöffnet. Jede:r – egal mit welchem beruflichen Background ist willkommen.
Perspektivwechsel einnehmen
Wir machten uns auch Gedanken darüber, welche Fähigkeiten Public Engagement Profis überhaupt brauchen und welchen Berufsgruppen diese zugeordnet werden könnten. Eine erste Übersicht dazu gibt es auf Miro. Eine hilfreiche Fähigkeit im Public Engagement Feld ist, einen Perspektivwechsel einzunehmen. Dafür können wir uns von unseren nationalen und internationalen Kolleg:innen inspirieren lassen.
Bei dem Austausch mit ihnen wurde klar, dass es wichtig ist, Ziele zu definieren: Wo wollen wir hin und wie können wir den Prozess so gestalten, dass wir vielfältige Expertise einbeziehen? Das sollte immer wieder reflektiert und transparent gemacht werden. Nach Abschluss von Projekten ist es außerdem wichtig diese zu hinterfragen: Hat die Organisation das Ziel von Public Engagement erreicht? Was sind Lernerfahrungen? Wenn etwas nicht funktionierte, ist das nicht schlimm. Das sollte dokumentiert und mit der Community geteilt werden. Dafür ist eine offene Fehlerkultur notwendig, die sich in Deutschland noch etablieren sollte. Public Engagement profitiert davon. Genauso ist es für eine nachhaltige Entwicklung des Feldes wichtig, sich über Projekte auszutauschen und von den Herangehensweisen anderer zu lernen.
Offener und transparenter Austausch
Der offene und transparente Austausch innerhalb der Community ist eine Chance für Public Engagement. Genauso bedeutend ist der Austausch mit der Öffentlichkeit und den Stakeholdern. Nur so können Professionals in Erfahrung bingen, wie sie Prozesse nachhaltig gestalten können. Diesen Prozess und die involvierten Abläufe können Wissenschaftler:innen alleine nicht bewerkstelligen. Public Engagement Professionals sollten auf Augenhöhe mit der Forschung zusammenarbeiten. Public Engagement ist weder PR noch Marketing – sondern ein Ansatz für eine neue Wissenschaftskultur.
Public Engagement ist auf gesellschaftlichen Impact ausgerichtet. Hilfreich dafür ist die internationale Expertise. Wir können in Deutschland darauf zurückgreifen. In Ägypten, Chile, Schweden, Kanada, Schottland oder England sind die Kolleg:innen teils mit ähnlichen Problemen konfrontiert. Kulturwandel ist geprägt von den jeweiligen Gegebenheiten. Dennoch gibt es immer wieder vergleichbare Szenarien und Ansätze von denen wir gegenseitig lernen können. Große Themen sind die langfristige finanzielle Unterstützung von Public Engagement und ein systematischer Aufbau von professionellen Stellen und deren Weiterqualifizierung. Beide sind entscheidend, um die Entwicklung des Feldes nachhaltig voran zu treiben.
Next Steps
First Steps war erst der Anfang. Wir freuen uns, dass sich schon Arbeitsgruppen gründeten, um Gespräche fortzusetzen und langfristig im Austausch zu bleiben. Die Community ist motiviert einen Kulturwandel einzuleiten und zu begleiten. Wir freuen uns, wenn auch ihr (fals ihr es noch nicht seid), Teil der Community werdet. Dazu könnt ihr euch auf unserer Plattform registrieren. Die Next Steps sind bereits im Gange. Gerade arbeiten wir daran neue Sessions und Austauschmöglichkeiten zu organisieren – für einen Kulturwandel im Public Engagement.
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