Kurz analysiert
„Pause, Reflect, Engage“ war das Motto der Collaborative Futures Academy. Sie fand letztes Jahr im November statt. Die Akdademie erweiterte auf interaktive und abwechslungsreiche Weise die Public Engagement Skills von Wissenschaftler*innen. Besonders wichtig war dabei die Diversität von Themen und Speaker*innen. Deren Offenheit gegenüber dem Teilen von Ideen und Empfindungen übernahmen die Teilnehmer und Teilnehmerinnen. CFA inspirierte nicht nur sie, sondern auch das Organisationsteam in vielerlei Hinsicht. Am Ende war allen klar: die entstandene Gemeinschaft mündet in ein Netzwerk für gegenseitige Unterstützung und zukünftigen Austausch.
Weiterbildung Eine Akademie, die „Erwartungen übertraf“ – das war die Collaborative Futures Academy. Warum die Teilnehmenden davon begeistert waren und was welche Learnings wir für zukünftige Public Engagement Projekte ziehen, analysiert dieser Erfahrungsbericht.
Im dritten Teil widmen wir uns der offenen Atmosphäre, durch welche Methoden wir diese schufen und was sich daraus ergab.
„Space for everyone to speak“
Die Teilnehmer*innen kamen aus verschiedenen Teilen der Welt. “It was interesting to see the different perspectives”, erläuterte die Teilnehmerin Nazia Nasir. Ihre Probleme im Public Engagement ähneln sich mit denen aus anderen Ländern. CFA stärkte die Teilnehmenden darin, dass sie nicht allein mit ihren Problemen sind, und gab ihnen die Möglichkeit sich offen darüber auszutauschen. Dazu ergänzend Nazi Nasir: “I am an introverted person, but the platform created was very open to opinions and conversations. That really inspired me that you are supposed to have an open and comfortable space for everyone to speak.” Die Akademie zeichnete eine Atmosphäre von gegenseitigem Respekt und Vertrauen aus. “I think the inspiring thing is that the speakers we’ve had, had set a real tone one of openness, of generosity in terms of expressing your ideas, your feelings”, reflektierte Damian Hebron (participant support UK). Die Teilnehmer*innen übernahmen diese Haltung und öffneten sich ebenso.
Team als Teil der Gruppe
Es gab noch einen weiteren Aspekt, der eine offene Atmosphäre schuf: Wir als Team-Mitglieder interagierten mit den Teilnehmer*innen. Während den Sessions waren die meisten von uns anwesend und machten aktiv mit. Zum Beispiel tauschten wir uns in den Networking Sessions oder in Wonder mit den Forschenden aus. Chiara erinnerte sich: “You were always part of the group – not over us or at the side of us. It was a really nice two-way engagement. I guess, a good example of how to do that.” So hatten die Wissenschaftler*innen direkt ein Beispiel für dialogisches Engagement. Wir sahen die Teilnehmenden nicht als Menschen an, die weniger wissen als die Speaker*innen. „Everybody brought something for the bigger picture“, betonte Alina Loth. Egal ob als Leiterin einer Public Engagement Unit oder als Forschender, der am Beginn seines Engagements steht.

Mit ihren Erfahrungen – aus unterschiedlichen Bereichen stießen die Teilnehmer*innen genauso Themen an, die das Public Engagement vielleicht noch nicht oder zu wenig beachtet. Davon können alle profitieren und es hilft das Public Engagement weiter voranzubringen. Lucinda Spokes (paricipant support, Cambridge University researchers) setzt sich dafür als Head of Public Engagement der University of Cambridge ein. Das Panel zu Power and Privildge regte sie zum Nachdenken über ihre eigene Position an: „So how to better engage with our communities and have better aware of the power that comes with us.“ Die eigene Position zu reflektieren ist in jeder Art von Anstellung ein Vorteil. Egal, ob als Mitarbeiter*in einer bekannten Institution mit Privilegien und Macht oder nicht.
Internationales Netzwerk
Die Teilnehmer*innen von CFA wollen Public Engagement betreiben. Aktuelle Daten aus der Studie von Sabrina Heikel Kessler und ihre Kolleg*innen zeigen: Siebzig Prozent der Forschenden finden es wichtig ihre Ergebnisse an die Öffentlichkeit zu kommunizieren. In ihrer Studie befragten sie 914 Forschende aus Österreich, Schweiz und Deutschland. Nicht nur das Engagement selbst, auch die gegenseitige Unterstützung und der Austausch von Erfahrungswerten ist für die Wissenschaftler*innen von CFA wichtig. So erstellten sie nach der Akademie einen Slack Kanal. Alina Loth möchte mit der Berlin School of Public Engagement and Open Science das Netzwerk international weiter ausbauen. Damian Hebron des Wellcome Connecting Centers möchte vermehrt Kooperationen eingehen und Events in dieser Art gestalten.
Fazit
Die Collaborative Futures Academy vermittelte zum einen Public Engagement Skills und zum anderen gab sie den Teilnehmenden einiges an Inspiration und Themen zum Nachdenken mit. “We learnt so much. I think I have material for the rest of my life”, freute sich Rocio Jana. Einige hatten direkt nach der Akademie vor, ihre Erfahrungen mit ihrer Institution zu teilen: “I let these thoughts settle, speak with my bosses. That we are doing more than simply producing editing volumes of chapters”, sagte Yehuda Gershon. So tragen die Forschenden selbst dazu bei, dass sich das Public Engagement immer mehr verbreitet und schlichtweg zur Forschung dazu gehört.
Nicht jede*r Wissenschaftler*in muss kommunizieren. Aber sie sollten die Möglichkeit haben und die Gewissheit, dass ihr Engagement gewürdigt wird. Nicht so wie aktuell, wo sich Forschende entweder für Forschung oder Public Engagement entscheiden. Zukünftig sollte der Kulturwandel dazu führen, dass Wissenschaftler*innen beides zur gleichen Zeit machen können: Forschung und Public Engagement.
CFA – Fakten (im Überblick)
Unsere Learnings im Überblick
- Möglichkeiten für Austausch bieten – auch zwischen den Sessions
- Diversität von Speaker*innen und Themen
- Atmosphäre des Vertrauens schaffen
- Versuchen jede Stimme zuhören und Atmosphäre dafür schaffen
Worüber wir nachdenken, seit wir das Projekt gemacht haben … was den Kulturwandel im Public Engagement vorantreiben könnte:
- Angebot solcher Events erweitern, damit mehr junge Wissenschaftler*innen Public Engagement betreiben
- Kollaboration für Projekt eingehen, ermöglicht diverses Programm und fordert Teilnahme verschiedener Menschen
- Zuhören diverser Stimmen sowohl aus der Wissenschaft als auch der Öffentlichkeit
- Diversität pushen (nötig für PE, muss sich daher auch im Projekte widerspiegeln)
- Dialog-Formate schaffen
- eigene Position reflektieren
- Messung des Impacts (Wird wirklich Dialog gefordert?)
- Learnings aus Projekt in Bezug auf PE Projekte mit Bürgern: Orte schaffen, an denen sie sich austauschen, allgemein mit Respekt und auf Augenhöhe begegnen, auch sie bringen Erfahrung mit
CFA – Fakten (im Überblick)
- eine Woche Online Training
- 21,5 Std. Kurszeit aufgeteilt in 18 Stunden Hauptsessions, 3,5 Stunden kreative Workshops, 1:1 Mentoring Sessions
- 49 Teilnehmende
- 25 eingeladenen Experten
- 10 Mitglieder im Projektteam (NAMEN)
- Kollaboration zwischen University of Cambridge Public Engagement Team, Wellcome Connecting Science, Berlin School of Public Engagement and Open Science (Museum für Naturkunde Berlin, Humboldt-Universität zu Berlin), grasshopper kreativ
Verwendete Tools im Überblick
- EngagementHQ
- Wonder
- Zoom
- Miro
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