Ab wann eine Evaluation Sinn macht.
Kurz analysiert
Anhand einer Evaluation mache man sich stärker Gedanken über die Ziele der WissKomm, so die Aussagen mancher Vertreter*innen aus dem Feld. Doch ist die Auseinandersetzung mit Zielen und der Zielgruppe nicht ein Schritt, der davor kommen muss? Ansonsten könnten Kommunikator*innen die Menschen gar nicht erst erreichen. Nur wer mit intrinsischer Motivation kommuniziert, setzt sich intensiv mit Zielen und der Zielgruppe auseinander. Er oder sie möchte ja erfolgreich kommunizieren. Wenn die Ziele klar sind, ist eine Evaluation später sinnvoll. Diese hilft dabei die nächste WissKomm zu verbessern und sie weiter voranzubringen.
Reflektion Erst Ziele und Zielgruppen definieren, dann evaluieren. Warum diese Reihenfolge wichtig ist und eine Evaluation nicht immer Sinn macht.
Was will ich mit WissKomm erreichen? Warum kommuniziere ich eigentlich? Oft bleibt im wissenschaftlichen Alltag nicht die Zeit sich intensiv mit diesen Fragen auseinanderzusetzen. Zusätzlich sollte man auch noch die WissKomm evaluieren. Doch ist das immer sinnvoll?
Über Ziele & Zielgruppen nachdenken
Evaluation ist in der WissKomm-Community ein Thema mit Diskussionsbedarf. Nicht nur Theorie und Praxis unterscheiden sich. Auch die Ansichten darüber, ob nicht vor der Evaluation ein anderer wichtiger Schritt kommt. Nämlich, dass Kommunikator*innen bevor sie kommunizieren über ihre Ziele und Zielgruppe nachdenken. Das bedeutet nicht einfach zu formulieren, dass man „mehr Jugendliche erreichen“ möchte. Wer und wie alt sind die Jugendlichen? Was zeichnet sie aus? Welchen Hobbies gehen sie nach? Effektive WissKomm erfordert eine intensive Auseinandersetzung mit den Menschen, die man ansprechen möchte.
Ehrliche WissKomm
Denn wir brauchen Kommunikation, die tatsächlich Menschen erreicht. Also eine ehrliche WissKomm. Wo Vertreter*innen Zeit und Ressourcen investieren. Wo sich Wissenschaftler*innen fragen, warum sie kommunizieren. Neben dem Nachdenken über Ziele bedeutet ehrliche WissKomm auch Probleme oder Rückschläge einer Forschung zu kommunizieren. Dass Wissenschaftskommunikation tatsächlich Menschen erreicht und später die Evaluation sinnvoll ist, hängt stark von der Motivation zur Kommunikation ab.
Ohne Druck kommunizieren
Sobald Wissenschaftler*innen aus Druck kommunizieren, leidet die Qualität. Dann fällt oft die Wahl auf ein Format, was man kennt oder gerade im Trend liegt. Ob es tatsächlich Menschen erreicht, steht nicht zur Diskussion. Auch wenn das BMBF Wissenschaftskommunikation fordert und diese zur Forschung und Lehre dazu gehören soll, muss nicht jede*r kommunizieren. Zwar sollten alle die Möglichkeit haben und dadurch keine Beeinträchtigungen in der wissenschaftlichen Karriere erfahren. Aber nur zu kommunizieren, dass kommuniziert ist, nutzt nichts. Im Gegenteil: das verschwendet unnötig Zeit und Ressourcen.
WissKomm braucht Strategie
Nur wenn eine intrinsische Motivation hinter der WissKomm steckt, lohnt sich eine kritische Bewertung im Nachhinein. Weil sich die Verantwortlichen bereits vorher fragen: Was möchte ich erreichen? Welche Zielgruppe spreche ich an? Diese Fragen sind Teil der Strategie, die das Grundgerüst für das Konzept und die spätere Evaluation bilden. Wer am Beginn seiner WissKomm-Karriere ist, sollte einfach mal loslegen und ausprobieren. Wer jedoch professionell kommuniziert, braucht eine Strategie. Sie ist notwendig. Denn sie formuliert genau, was der Zweck der WissKomm ist. Sonst könnten Formate, Events oder Projekte ins Leere laufen. Am Ende hat die WissKomm dann keinen Impact.
Wissen die Kommunikator*innen hingegen genau, warum sie kommunizieren und wen sie erreichen möchten, lohnt sich eine Evaluation. Durch das Reflektieren lernt man und wird besser. Dafür hat die Impact Unit Tools ausgearbeitet. Die Ansätze sind gut, weil sie die Evaluation voranbringen. Nur sind sie Deutschland zwei Schritte voraus. Das Feld hierzulande ist noch nicht so weit, weil Verantwortliche zu wenig über die Ziele und die Zielgruppe von WissKomm nachdenken. Das sind die ersten beiden Schritte. Erst wenn das Geschehen ist, macht eine Evaluation Sinn.
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